Die »geilsten Gedichte, die je in deutscher Sprache gedruckt worden sind«, wie es W. Menzel formulierte, verfaßte ein Barockdichter, der das Pseudonym Celander benutzte. Die Identität dieses Dichters ist nicht völlig geklärt. Genannt werden Chp. Woltereck (1686-1735) oder ein bayrischer Arzt namens Johann Gregor Gressel. Celander veröffentlichte, neben einst vielgelesenen Romanen, die Gedichtsammlung Sammlung Allerhand Sinnreicher Gedichte, Von C** (elander) und H** (ochgesang), Stockholm 1721. Hier ist eine kleine Auswahl seiner Gedichte:

Gedichte über das höchste Vergnügen, das Muschelschloß und schäumende Perlenmilch.

Lieben und geliebet werden ist das höchste Vergnügen Als einer im Schlaff verschwenderisch gewesen An die manierliche Brunette Das angenehme Rauch-Werck Als Mirando die kleine untersetzte Fulvine bey sich wegwatzscheln sahe An Sambretten, als sie blaß sahe Ein schöner Schoß An Salinden Als Plessine sagte: Sein Hertz, das arme Ding, welches er immer so genennet, und sehr vielen gegeben, müste gantz welck seyn Das süße Sterben der Verliebten

Auf ihre Brüste Als sie ihm selbst im Finstern die Hand auf ihre Bietzchen legte Auf ihre Hände und Brüste Da sie ihren Busen veste vermachte Auf ihre Brüste Als er ihre Brüste küßte

Gedichte über wallende Ballen, milcherne Auen und Pietzchen.